Wir teilen
Teilen ist unser Werkzeug, um den globalen Handel gerechter zu machen.
Weitere Fragen?
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Wieso teilen wir?
Es gibt viele Möglichkeiten, um den Handel fairer zu machen. Teilen ist ein sehr effektives Mittel. Teilen ist gleichzeitig ein radikaler Systemwechsel und wirtschaftsfreundlich.
Im fairen Handel erhalten Bauernfamilien einen Mindestpreis und ihre Kooperativen eine Prämie pro Kilogramm Rohware. Danach entscheiden Importeure, Verarbeiter und Supermärkte über die Preisgestaltung und schlagen auf jeder Stufe eine Marge drauf. Am Ende sind die Preise der fairen Produkte hoch. Nur ein kleiner Teil dieses Preises geht an die Bauernfamilien – nicht aus bösem Willen der Akteur:innen, sondern weil das Handelssystem so aufgebaut ist.
Wir ändern das, indem wir die Handelskette als ein Ganzes betrachten. Die Bauernfamilien erhalten bei uns 10 Prozent jenes Preises, den unsere Kund:innen im Onlineshop bezahlen. Diesen Betrag erhalten sie zusätzlich zum normalen Bio- und Fairtrade-Preis.
Denn wenn am Ende nur Aktionär:innen gewinnen, ist das aus unserer Sicht falsch. Aktionär:innen und Investor:innen sind nicht die einzigen, die zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Wieso sollten sie dann am meisten davon profitieren? -
Wie viel teilen wir?
2019 haben wir das gebana Modell eingeführt, 2023 entsprach der Umsatz mit Produkten im gebana Modell bereits 52 Prozent unseres Gesamtumsatzes im Onlineshop. 2023 resultierte das in einem höheren Einkommen für 5676 Bauernfamilien in Burkina Faso, Togo, Brasilien, Griechenland, Georgien und der Türkei.
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Was bedeutet das für die Bauernfamilien?
2023 haben wir rund 1'176'520 Euro an Bauernfamilien in Burkina Faso, Togo, Brasilien, Griechenland, Georgien und der Türkei ausgezahlt. Je nach Land und Produkt unterschieden sich die Beträge pro Bauernfamilie stark.
Im direkten Vergleich schnitten die Familien in Togo dabei am schlechtesten ab. Das liegt daran, dass 90 Prozent ihres Bio-Kakaos im Grosshandel und nicht in unserem Onlineshop landen. Da wir die Umsatzbeteiligung trotzdem an alle Familien auszahlen, die uns mit Kakao beliefern, sind die Beträge relativ klein. Unsere Grosshandelskunden beteiligen sich leider noch nicht am gebana Modell. Daran arbeiten wir derzeit.
Die Familien in Griechenland erhielten hingegen sehr hohe Beträge. Das hängt damit zusammen, dass wir ihre Früchte ausschliesslich über unseren Onlineshop und nicht im Grosshandel verkaufen. Wir können die Umsatzbeteiligung also 1 zu 1 an die Familien weitergeben. Dazu kommt, dass die Zitrusfrüchte aus Griechenland zu unseren umsatzstärksten Produkten gehören, was sich direkt auf die Gesamtsumme der Umsatzbeteiligung auswirkt. -
Was machen die Bauernfamilien mit dem Geld?
Wir wollen mit den Bauernfamilien auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Deshalb teilen wir den Umsatz mit ihnen so, wie wir unseren Gewinn mit unseren Mitarbeitenden teilen: bedingungslos. Das Geld steht ihnen zu, wir schreiben ihnen nicht vor, was sie damit tun sollen.
Trotzdem interessiert uns, was die Familien mit dem Geld machen und wir fragen immer wieder mal nach.
"Ich nutze das Geld für den Unterhalt und Pflege meiner Bäume. Das ist nämlich aufwändig." – Zoumana Traore aus Samogohini, Burkina Faso.
" Letztes Jahr musste ich einen Kredit aufnehmen für meinen Betrieb. Zwei Drittel der Summe habe ich benutzt, um diesen Kredit abzubezahlen." – Soley Djideal aus Badou, Togo.
"Ich habe mit dem Geld meine Augenoperation bezahlt, die sehr dringend war. " – Giorgos Gotsis aus Prosymni, Griechenland.Auf unserem Blog finden Sie weitere Antworten von Bauernfamilien in Burkina Faso, Togo und Griechenland.
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Wie können Bauernfamilien vom gebana Modell profitieren?
Überall dort, wo wir selbst einen direkten Kontakt zu Bauernfamilien haben, sind diese bereits in das gebana Modell integriert. Wir wollen hier aber nicht aufhören, sondern über unsere Partner in möglichst vielen weiteren Ländern Bauernfamilien ins gebana Modell aufnehmen.
Die wichtigste Voraussetzung ist hierbei, dass der Partner vor Ort unsere Werte teilt und sich tatsächlich für bessere Lebensbedingungen der Produzent:innen interessiert. Er muss uns beweisen können, dass er einen direkten Kontakt zu den Produzent:innen hat. Es reicht uns nicht, wenn der Partner nur Kontakte zu einer Kooperative nachweisen kann. Denn so können wir nicht sicherstellen, dass das Geld aus dem gebana Modell auch wirklich bei den Bauernfamilien ankommt.
Der Partner muss auch bereit sein, an gemeinsam definierten Projekten zu arbeiten, die auf mehr Nachhaltigkeit und mehr Wirkung im Sinne unserer Vision abzielen. Dazu gehört eine transparente Kommunikation bis zu den Preisen, die er den Produzent:innen zahlt.
Sind die Kriterien oben alle erfüllt, hängt es am Schluss auch davon ab, ob wir ein gutes Gefühl haben, dass die Auszahlung im Rahmen des gebana Modells korrekt und transparent durchgeführt werden kann – per Banküberweisung oder Mobile Payment – und unser Partner im Interesse der Bauernfamilien agiert.
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Was wollen wir in Zukunft erreichen?
Es geht jetzt darum, das gebana Modell auszubauen und auszuweiten. Wir wollen den Anteil, den das gebana Modell an unserem Umsatz im Onlineshop ausmacht, bis 2025 auf 60 Prozent bringen – heute liegen wir bei rund 50 Prozent. Das gelingt nur, wenn wir weitere Produkte in das Modell aufnehmen.
2025 wollen wir die Produzent:innen der Babybananen in Ecuador in das gebana Modell integrieren. Ebenfalls auf dem Plan stehen die Bauernfamilien in Togo, welche die Früchte für unsere getrockneten Ananas liefern.
Beim Kakao aus Togo bleiben wir weiterhin dran, den Grosshandel einzubinden. Denn nur dann können wir hier die Beträge wirklich anheben – 90 Prozent des Kakaos verkaufen wir an Grosskunden.